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Greenpeace-Umfrage: Atommüll soll an AKW-Standorte gehen

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 Hamburg (ots) – 80 Prozent der Deutschen haben Verständnis für Proteste gegen den bevorstehenden Castor-Transport von hochradioaktivem Atommüll ins niedersächsische Gorleben. Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace. Auch 65 Prozent der Anhänger von CDU/CSU zeigen Verständnis dafür. Für die FDP-Anhänger war eine seriöse statistische Auswertung aufgrund einer zu geringen Anzahl nicht möglich. Die unabhängige Umweltorganisation Greenpeace fordert erneut, den Standort Gorleben aufzugeben, und den nächsten Castor-Transport anstatt nach Niedersachsen in das Zwischenlager am baden-württembergischen Atomkraftwerk Philippsburg zu schicken.

„Der große Rückhalt in der Bevölkerung für Castor-Proteste zeigt, wie weit sich die Regierung mit ihrer Atompolitik von den Bürgern entfernt hat“, sagt Tobias Riedl, Atomexperte von Greenpeace. „Die Menschen wollen keinen energiepolitischen Rückschritt, der nur den Atomkonzernen nutzt. Statt auf eine Politik mit ökologischem und ökonomischem Weitblick setzt Kanzlerin Merkel auf Distanz und Polarisierung. Damit reißt sie Gräben in der Gesellschaft auf.“

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid hatte 1001 Menschen im Zeitraum vom 22. bis 23. Oktober im gesamten Bundesgebiet unter anderem danach befragt, ob sie „Verständnis für Proteste der ansässigen Bevölkerung sowie von Atomkraftgegnern gegen diesen Transport“ hätten. Nach der Umfrage würden zudem 67 Prozent der Deutschen begrüßen, wenn der deutsche Atommüll aus den Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague (Frankreich) und Sellafield (Großbritannien) in die „standortnahen Zwischenlager an den Atomkraftwerken gebracht würde, in denen er ursprünglich angefallen ist“. Greenpeace hatte ein solches Konzept Anfang der Woche vorgestellt. Danach soll Atommüll aus La Hague und Sellafield künftig an AKW-Standorte in Bayern, Baden Württemberg und Hessen gehen. Die aus La Hague jetzt zum Transport anstehenden elf Castor-Behälter sollen, so schägt Greenpeace vor, am AKW Philippsburg gelagert werden. „Die Castoren dürfen nicht wieder nach Gorleben rollen. Mit den Transporten werden Tatsachen geschaffen, die ein Endlager in Gorleben erzwingen sollen“, sagt Riedl.

Mehrheit der Deutschen gegen ein Endlager in Gorleben

Auch in der Endlagerfrage ist die große Mehrheit der Bevölkerung mit dem Kurs der schwarz-gelben Regierung nicht einverstanden. 65 Prozent der Befragten lehnten es ab, wenn „ein solches Endlager für hochradioaktiven Atommüll im niedersächsischen Gorleben eingerichtet werden würde“, auch knapp die Hälfte der CDU/CSU-Anhänger (49 Prozent) sind dagegen. Der Salzstock Gorleben wurde vor mehr als 30 Jahren aus politischen und nicht aus geologischen Gründen ausgewählt. Seitdem warnen Geologen davor, den Salzstock als Endlager für hochradioaktiven Atommüll auszubauen. „Atomminister Norbert Röttgen setzt trotz der Bedenken allein auf Gorleben, er handelt verantwortungslos und grob fahrlässig“, sagt Tobias Riedl.

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